0 In Malerei

Atmen

Öl auf Leinwand, 120 x 160 m, 2019


„Eine Frau im roten Kleid in nebeligem, brüchigem Weiß. Man könnte sie als feine, samtige Mitte in einer frischen, dichten Weite begreifen. Ob sie sitzt oder abhebt von dem Fenster, das unter ihr ist, ist ungewiss. Zierlich und fragil scheint sie aus ihrer Zweidimensionalität hinauszuwachsen. Sie taucht auf, oder treibt sie fort? Die täuschend naturgetreue Darstellung ermöglicht eine Nähe, die durch die fantastische, verschleierte Örtlichkeit unterbrochen wird. Auch ihr abgewandter Blick entzieht sich dem Publikum, er geht in eine undefinierbare Ferne. Die Imagination dehnt den Raum in eine schwindelerregende Fremde, etwas Unaufhörliches, in dem die Frau der einzige Bildpunkt ist, der Halt gibt.

Die Künstlerin baut eine Dimension für sich und den Betrachter, in der die Realitätsfragmente hineingearbeitet sind wie Spiegelfragmente ihrer Beobachtungen. Wo ist der blaue, mit Wolkenweiß, Grün und Rot unterbrochene Himmel, der sich im Fensterglas spiegelt, wirklich? Er wirkt eingesperrt oder ausgesperrt in der weißen Grenzenlosigkeit seiner Umgebung.“ – Astrid Rothaug über das Bild

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